Monatsbericht


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CIO Bericht - September 2025

Märkte

Die globalen Finanzmärkte setzten ihren Aufwärtstrend im September fort. Getrieben wurde die Stimmung vor allem von der US-Notenbank, die erstmals in diesem Jahr die Leitzinsen um 0.25% senkte und weitere Schritte andeutete. Fed-Chef Powell verwies auf zunehmende Risiken am Arbeitsmarkt, was die Erwartungen einer expansiveren Geldpolitik festigte und Anleihen wie Aktien gleichermassen stützte. In Europa dagegen dominierten fiskalische Sorgen. Nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen die französische Regierung und der Herabstufung durch die Ratingagentur Fitch auf A+ stiegen die Renditen langfristiger Staatsanleihen in Frankreich deutlich an. An den Aktienmärkten überwogen gleichwohl positive Impulse. In den USA markierte der S&P 500 neue Höchststände, getragen von den Technologiewerten. Auch in Japan und den Schwellenländern zeigten die Börsen kräftige Gewinne, während der europäische STOXX 600 nur leicht zulegen konnte. Die drohende Haushaltssperre in Washington sorgte zwar für etwas Nervosität, änderte aber wenig an der positiven Grundtendenz der Märkte. Auf Währungsseite stabilisierte sich der Dollar-Index nach den starken Verlusten der Vormonate. Bei den Rohstoffen ragten insbesondere die Edelmetalle heraus: Sowohl Gold als auch Silber konnten stark zulegen. Die Ölpreise gaben hingegen nach, da Sorgen über die globale Nachfrage und Diskussionen innerhalb der OPEC+ über eine Lockerung der Förderkürzungen dominierten.

 

Ausblick

Der globale Liquiditätszyklus ist mittlerweile weit fortgeschritten und nähert sich seinem Höhepunkt. Allerdings steigt die Liquidität trotz abnehmendem Momentum derzeit noch weiter an und sorgt damit für Rückenwind an den Aktien- und Kreditmärkten. Dadurch wird auch die globale Konjunktur gestützt. Das Wachstum basiert jedoch fast ausschliesslich auf dieser Liquiditätsausweitung sowie hohen Staatsausgaben und ist damit nicht nachhaltig. Weiterhin tobt ein Machtkampf zwischen dem US-Treasury und der Fed. Das US-Treasury übernimmt zunehmend Aufgaben der Fed (Zinskurvenkontrolle über T-Bill-Emissionen und Käufe langlaufender Staatsanleihen). Eine solche Einmischung ist historisch einmalig und untergräbt das Vertrauen der Märkte in die Institutionen. Und der derzeitige Machtkampf zwischen dem US-Treasury und der Fed ist noch lange nicht entschieden, verunsichert aber die Märkte. Es droht ein Vertrauensverlust der Investoren in die Fähigkeit der Fed, die Zinsen und die Inflation zu kontrollieren. Im Rahmen dieses Machtkampfs entzieht die Fed den Märkten Liquidität (über eine Fortführung des „Quantitative Tightenings“ (QT) und anderen Massnahmen) mit dem Ziel, die expansive Wirkung der jüngsten Zinssenkung und der liquiditätsfördernden T-Bill-Emissionen des US-Treasuries zu kompensieren. Der Entzug von Fed-Liquidität hat dabei einen direkten Einfluss auf die Aktien- und Geldmärkte, während die neu generierte US-Treasury-Liquidität (über T-Bill-Emissionen und höhere Staatsverschuldung) vorwiegend auf die Konjunktur wirkt. Dementsprechend ist in den kommenden Monaten tendenziell mit Stress an den Aktien- und Geldmärkten zu rechnen, dafür aber mit weiterhin guter Unterstützung für die US-Konjunktur. Allerdings werden aktuell die diesbezüglichen Risiken an den Finanzmärkten ignoriert: Die Aktien- und Anleihenmärkte sind weiterhin robust. Ein Dollareinbruch und massiv steigende langfristige Zinsen sind noch nicht erfolgt. Die aktuell noch hohe Liquidität zusammen mit hohen Staatsausgaben sowohl in den USA wie auch in Europa befeuern auch das konjunkturelle Wachstum und damit die Inflation. Damit besteht auch Aufwärtsdruck bei den langfristigen Zinsen.

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