Monatsbericht


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CIO Bericht - Oktober 2025

Märkte

Die globalen Aktienmärkte konnten im Oktober nochmals zulegen, teilweise sogar sehr deutlich. Nur die chinesischen Märkte legten trotz massiven Liquiditätsspritzen der PBoC eine Pause ein. Der Anstieg erfolgte trotz zunehmendem Stress an den US-Geldmärkten, ausgelöst durch stark abfallende Bankreserven. Die Fed entzieht dem Bankensystem seit einiger Zeit Liquidität, um damit die jüngsten als potenziell inflationär eingestuften Zinssenkungen zu kompensieren. Allerdings zwang der Geldmarktstress gegen Ende Monat die Fed zu einem Kurswechsel. Es wurde das Ende des Quantitative Tightening Programms (QT) angekündigt sowie liquiditätsfördernde Offenmarkt-Wertpapierkäufe in Aussicht gestellt. Insgesamt wird dadurch die Geldpolitik wieder deutlich gelockert. Unterstützend für die Börsen wirkte auch eine global solide (USA) oder zumindest stabilisierte (Europa, China) Konjunkturentwicklung, trotz hohen Unsicherheiten bezüglich US-Zöllen und potenziellem Handelskrieg. In diesem Umfeld positiver Aktienmärkte, robustem Wirtschaftswachstum (getrieben durch hohe Staatsausgaben) und weiterhin steigender globaler Liquidität überraschte der moderate Wiederanstieg der Inflationsraten in den USA, aber auch global, nur wenig. Insbesondere kam es deshalb auch nicht zu steigenden Zinsen, sondern sogar zu wieder tieferen Sätzen am langen Ende der Zinskurve. Erstaunt hat hier der Rückgang der Sätze für 10-jährige französische Staatsanleihen, trotz explodierender Staatsverschuldung. Gold und Kupfer konnten nochmals leicht zulegen, während liquiditätssensitive Bitcoinpreise negativ auf die fallenden US-Bankreserven reagierten.

 

Ausblick

Trotz Goldilocks-Umfeld und boomenden Aktienmärkten hat die Fed Ende Oktober den Leitzins um weitere 0.25% auf das Zielband 3.75-4% gesenkt. Den Schritt rechtfertigte die US-Notenbank abermals mit einem sich abkühlenden Arbeitsmarkt. Dieser erscheint aber nur auf den ersten Blick schwach – der deutliche Rückgang bei den neugeschaffenen Stellen steht vor allem im Zusammenhang mit der verschärften Migrationspolitik der US-Regierung. Wichtig für die globalen Finanzmärkte ist aber momentan, dass die globale Liquidität weiter steigt, insbesondere auch dank einer starken Geldmengenausweitung in China. Genau beobachtet werden muss jedoch die Fed-Liquidität (d.h. die Bankreserven), die mit 2.85 Billionen US-Dollar in die Gefahrenzone gefallen ist, was man in den letzten Wochen an den gestiegenen Spreads zwischen den Geldmarktzinsen (SOFR) und dem Fed Funds-Satz sehen konnte. Die Fed versucht mit dem angekündigten Ende des Quantitative Tightenings gegenzusteuern. Ein mögliches weiteres Absinken der Bankreserven unter die Marke von 2.8 Billionen US-Dollar wäre jedoch ein starkes Warnsignal für Risikoanlagen. Da die durch das US-Treasury generierte Liquidität in Form von T-Bill-Emissionen den noch leicht restriktiven Kurs der Fed überkompensiert, rechnen wir per Saldo mit Unterstützung für die Konjunktur, leicht höherer Inflation und tendenziell steigenden langfristigen Zinsen. Entsprechend bleiben wir bei der Duration neutral bis leicht kürzer positioniert. Unternehmensanleihen, insbesondere im Bereich High Yield und Emerging Markets, profitieren weiterhin von der trotz höheren US-Zöllen global robusten Konjunktur und der nach wie vor hohen Finanzmarktliquidität. Gleichzeitig sind die Bewertungen hoch und die Credit Spreads eng. Wir halten daher an einer neutralen bis leicht positiven Positionierung fest. Gründe für eine Reduktion des Risikoexposures wären weiter steigende SOFR-Fed Funds Spreads, ein deutlich fallender US-Dollar sowie rasch steigende Renditen bei langfristigen Staatsanleihen in den USA sowie Japan. Momentan sind hier aber nur Warn- und noch keine Verkaufssignale gegeben.

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