Monatsbericht


von


Beat Thoma,
Chief Investment Officer

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CIO Bericht - März 2024

Märkte

Die Finanzmärkte waren auch im März vom “Soft Landing”-Narrativ geprägt, da die globalen Wirtschaftsdaten weiterhin positiv überraschten. Die meisten risikoreichen Anlageklassen verzeichneten überdurchschnittliche Renditen, insbesondere kam es zu einer Rallye an den Aktienmärkten und viele Indizes erreichten neue Höchststände. Der S&P 500 und der DAX etwa legten allein im ersten Quartal rund 10% zu, die High-Yield-Spreads engten sich weiter ein und auch Kryptowährungen zeigten eine starke Performance. Anleihen verzeichneten eine schwächere Performance aufgrund anhaltendem Inflationsdruck, woraufhin die Märkte weniger Zinssenkungen einpreisten. Dies unterstützte wiederum den US-Dollar, der im ersten Quartal die stärkste G10-Währung war. Es gab auch Anzeichen dafür, dass Investoren ihre Inflationserwartungen erhöhten, und Edelmetalle profitierten in diesem Umfeld, wobei der Goldpreis allein im März um 9.1% auf neue Höchststände anstieg. Auffallend war die überraschende Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, die in diesem Zyklus als erste Notenbank mit einer G10-Währung den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1.50% senkte, was den Schweizer Franken weiter schwächte. In Japan hingegen wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht, indem die Bank of Japan ihre negative Zinspolitik beendete.

 

Ausblick

Es wirken weiterhin gegenläufige Kräfte: Einerseits kühlen sich die US-Konjunktur, die Arbeitsmärkte und der Konsum ab, was auch die Inflation und Zinsen dämpft. Andererseits sorgt die immer noch hohe Liquiditätsversorgung aus dem privaten Bankensystem für ein stark positives Gegengewicht mit Unterstützung für die Konjunktur, aber auch wieder verstärktem Inflationsdruck. Der schwächere US-Arbeitsmarkt trifft aber gleichzeitig auf eine anhaltend restriktive Geldpolitik, da die Inflation hartnäckig bleibt. Ähnliche Tendenzen finden sich auch in Europa. Die Konjunktur stagniert, während die Inflation auf erhöhtem Niveau verharrt. Letzteres aufgrund starken Lohndrucks und damit inflationären Zweitrundeneffekten. An den Aktien- und Unternehmensanleihenmärkten halten sich deshalb die positiven und negativen Kräfte die Waage. Tendenziell könnten sogar die positiven Impulse der hohen Liquidität sowie anhaltend starke Mittelzuflüsse in die Märkte für Unternehmensanleihen (Investment Grade und High Yield) noch eine gewisse Zeit für weiter steigende Kurse sorgen. Allerdings sind die Bewertungen an den Aktienmärkten und bei Unternehmensanleihen mittlerweile ambitioniert. Zudem sind die Markterwartungen aktuell sehr hoch. Bereits eine kleine Verschlechterung des Umfelds kann deshalb schnell zu Enttäuschungen führen. Wir positionieren uns deshalb neutral bezüglich Risikoexposure und warten auf monetäre oder markttechnische Warnsignale, um Risiko rauszunehmen.  An den Staatsanleihenmärkten wirken insbesondere am langen Ende der Zinskurve ebenfalls positive und negative Kräfte gleichzeitig. Die hartnäckige Inflation und wieder leicht steigende Inflationserwartungen sorgen zusammen mit anhaltend hohen Staatsausgaben (insbesondere in den USA) für Zinsaufwärtsdruck. Hinzu kommt der nicht zu unterschätzende Wechsel der Geldpolitik in Japan, welcher mittelfristig zu weniger Nachfrage nach Staatsanleihen in den USA aber auch Europa führen dürfte. Zudem verkaufen die Fed und auch die EZB weiterhin Staatsanleihen im grossen Stil (QT), was einen zusätzlichen Belastungsfaktor darstellt. Andererseits wirkt die abnehmende konjunkturelle Dynamik zinsdämpfend. Insgesamt positionieren wird uns deshalb neutral bezüglich der Duration.

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Beat Thoma,
Chief Investment Officer

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