Schutzfunktion etablierte sich im bisherigen Jahresverlauf / Defensive Positionierung im momentanen Umfeld
Über die Finanzmärkte zieht derzeit eine Gewitterfront. Die aktuell sinkenden Zinsen und die sich gleichzeitig ausweitenden Credit Spreads sind ernsthafte Warnsignale. "Auch die Aktienmärkte haben wichtige Unterstützungslinien nach unten durchbrochen. Es steckten sich nahezu alle Märkte an, selbst die robustesten Sektoren im Aktienmarkt verloren deutlich. Die Entwicklung ist eine Folge der Ereignisse in China mit Währungsabschwächung und der Angst vor einem Wirtschaftswachstum, welches geringer ausfallen könnte als offiziell angegeben. Es ist momentan die Psychologie, die den Marktverlauf bestimmt. Denn auch wenn kurzfristig technisch ein Abwärtstrend impliziert wird, bleibt positiv anzumerken, dass die globale Konjunktur noch ein leichtes Wachstum zeigt und keine Rezession der wichtigen Wirtschaftsindikatoren in Sicht ist. So besteht durchaus die Möglichkeit einer Erholung und dass lediglich ein ‘falscher Breakdown’ vorliegt (= negative Aktienmärkte bei fundamental positiven Konjunkturdaten begleitet durch Geldmengenwachstum). Wir sehen auch keine Blasenbildungen in den Anlageklassen mit Ausnahme der Staatsanleihen", so Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management
Für Wandelanleiheninvestoren ist das momentane Börsenwetter ebenfalls nicht angenehm, aber besser als für Aktionäre zu ertragen. "Im bisherigen Jahresverlauf griff die Schutzfunktion und Verluste konnten entsprechend eingedämmt werden. Wandelanleihen notieren durch die Abnahme des Risiko-Exposures näher am Bondfloor und weisen momentan ein geringeres Risiko auf. Diese automatische Risikoreduktion hilft Wandelanleiheninvestoren, wetterfest zu bleiben. Ein extremes wie aktuelles Beispiel dafür ist LinkedIn. Während die Aktie um bis zu 50 Prozent fiel, gab der Kurs der Wandelanleihe von 100 auf 90 Prozent nach. Ein Beleg dafür, dass die nahe Investment Grade eingestufte Wandelanleihe sich robust im Vergleich zur Aktie verhielt", sagt Thoma.
Bezüglich der weiteren Positionierung meint der Fisch Asset Management-CIO: "Wir bleiben defensiv positioniert und warten zuerst eine klare Verbesserung unserer markttechnischen Indikatoren ab. Auf der Suche nach guten Investitionsmöglichkeiten könnten sich bei einer Marktstabilisierung auch im Ölbereich Chancen ergeben. Dort sollte sich demnächst die Spreu vom Weizen trennen und die Unternehmen, die überleben werden, schauen wir uns sehr genau an. Da in Sachen Neuemissionstätigkeit aufgrund des unsicheren Umfelds im bisherigen Jahresverlauf Dürre herrschte, müssen wir hier eine verbesserte Situation abwarten, um tätig zu werden. Die wenigen emittierten Wandelanleihen stießen auf enorme Nachfrage und es zeigt, wie sehr Investoren Wandelanleihen schätzen. Wir hoffen dann zu gegebener Zeit auf eine Nachholbewegung auf der Neuemissionsseite."
