EM Corporate Bonds – Investment Grade bis „Frontier”-Märkte



Schwellenländeranleihen waren schon immer eine vielfältige Anlageklasse. Dennoch zeigen sie immer wieder, dass dieser Vielfalt kaum Grenzen gesetzt sind.

Neben soliden Investment-Grade-Unternehmen, die sich auf Augenhöhe mit den besten Pendants aus den Industrieländern bewegen, gibt es auch weniger etablierte – aber gleichermassen beeindruckende – kleinere Unternehmen. Einige von ihnen stammen aus neuen geografischen Regionen oder geben ihr Debüt am Anleihenmarkt. Zusammen bieten diese unterschiedlichen Kreditprofile den Anlegern in Schuldverschreibungen aus Schwellenländern (EM) einzigartige, dynamische Risiko-Rendite-Gelegenheiten für ihre Portfolios.

Togo, Ecuador und Moldawien sind nur einige der Länder, aus denen vor kurzem Emittenten in das Benchmark-Universum für Unternehmensanleihen hinzugekommen sind. Die Anlageklasse wächst sowohl in der Tiefe als auch in der Breite weiter und bietet Anlegern neue Möglichkeiten, höhere Renditen in einem renditearmen Anleiheuniversum zu erzielen, in dem weltweit rund USD 13 Billionen an Schuldtiteln mit Renditen unter Null gehandelt werden. Unternehmen, die in den so genannten „Frontier“-Ländern ansässig sind, zahlen häufig Kupons im hohen einstelligen oder sogar zweistelligen Bereich, was einem gut diversifizierten Portfolio eine willkommene Renditesteigerung beschert.

EM-Unternehmensanleihen sind eine junge Anlageklasse, deren Wachstum aber bereits vergleichbare Pendants hinter sich gelassen hat

Verglichen mit den gängigeren Anlageklassen sind Unternehmensanleihen aus Schwellenländern relativ jung. Ein kleiner Kern von Emittenten besteht seit etwa 20 Jahren, hauptsächlich aus Amerika (Brasilien, Argentinien und Mexiko) und Asien (z.B. Thailand, Indonesien und die Philippinen), siehe Grafik 1. Seitdem hat sich ein stetiger Strom von Emittenten aus so unterschiedlichen Ländern wie Südafrika, Saudi-Arabien, Indien, China und Russland angeschlossen. Diese Entwicklung liess das Volumen der ausstehenden Anleihen, gemäss den Daten der Bank of America Merrill Lynch, von weniger als USD 100 Mrd. im Jahr 1999 auf fast USD 1500 Mrd. im Jahr 2019 ansteigen. Damit übertraf der Wert der ausstehenden Schuldtitel sowohl die Segmente der US-High-Yield-Anleihen als auch der Staatsanleihen aus Schwellenländern, wobei letztere bei rund 1000 Mrd. USD liegen, nachdem sie vor mehr als 10 Jahren von EM-Unternehmensanleihen übertroffen wurden (Grafik 2).

Grafik 1: EM Corporate Bonds – zunehmende globale Bedeutung


Quelle - Fisch Asset Management

 

Grafik 2: Wachstumsvergleich zwischen EM Corporates und EM Sovereigns

Quelle BofAML, Mai 2019

Stärkere Fundamentaldaten und bessere Bewertungen gegenüber Industriestaaten

Auf fundamentaler Ebene schlagen Unternehmen aus Schwellenländern nach wie vor ihre Mitbewerber aus den Industriestaaten – nicht zuletzt, wenn es um das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Ebitda geht. Dies ist ein äusserst relevanter Faktor für Anleger, wenn es darum geht, das Risiko und die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens zu bestimmen. Rückblickend auf das vergangene Jahr vergrösserte sich der relative Unterschied zwischen dem Nettoverschuldungsgrad von US-Unternehmen und solchen aus Schwellenländern zugunsten letzterer (siehe Grafik 3). Gleichzeitig erhält ein Investor für eine vergleichbare Anlage, bezogen auf die gleiche Risikokennzahl, in einem Schwellenland eine höhere Rendite als für eine entsprechende Unternehmensanleihe in einem Industrieland. Beispielsweise zahlen US-Unternehmen mit einem Rating von BBB einen Risikoaufschlag von 47 Basispunkten pro Turn of Leverage (Nettoverschuldung/Ebitda) gegenüber 106 Basispunkten in Schwellenländern (siehe Grafik 4).

Grafik 3: Verschuldung: EM- ggü. US-Unternehmen

Quelle - BofAML, Dezember 2018

 

Grafik 4: Spread im Verhältnis zum Verschuldungsgrad

Quelle - BofAML, Mai 2019

Frontier-Märkte: hohes Renditepotenzial

Anleger können mit Unternehmen in Frontier-Märkten nochmals wesentlich höhere Renditen bei entsprechend höherem Risiko erzielen. Die Gemeinsamkeiten solcher Emittenten sind in der Regel, dass sie aus weniger entwickelten Volkswirtschaften und Finanzmärkten stammen, dass es keine oder nur sehr wenige bestehende Anleihenemittenten in Hartwährung gibt, dass die Emissionsgrössen geringer sind und dass sie niedrigere Ratings haben. Diese Anleihen bieten aktiven, flexiblen Anlegern, die über fundierte Kreditanalysefähigkeiten verfügen, erhebliche Renditechancen. Beispiele für solche Emissionen im Jahr 2019 sind ein Bergbauunternehmen in der Mongolei, ein Telekommunikationsunternehmen in Georgien und eine panafrikanische Bank mit Hauptsitz in Togo (Grafik 5). Insgesamt trägt die Einbeziehung dieser Anleihen zur Diversifizierung bei, da die Faktoren, die ihre Performance bestimmen, häufig weniger stark mit der weltweiten Nachrichtenlage korrelieren.

Grafik 5: Beispiele für Opportunitäten in den Frontier-Märkten bisher im Jahr 2019

Quelle - Fisch Asset Management

Besonders starke Aktivität an den afrikanischen Frontier-Märkten

Auf regionaler Ebene hat Afrika in den letzten etwa zehn Jahren ein besonders bemerkenswertes Wachstum erlebt, sowohl was die Emissionstätigkeit auf Staats- als auch auf Unternehmensanleihenebene anbelangt. So gab es beispielsweise 2010 auf dem Kontinent 10 staatliche Emittenten, im Vergleich zu über 20 heute. Ausserdem haben Unternehmen aus acht afrikanischen Ländern Kredite in US-Dollar aufgenommen. Dieses Wachstum spiegelt sich im JP Morgan Blended Index wider, der sowohl Staatsanleihen als auch Corporates enthält: der Anteil Afrikas stieg darin von rund 6% im Jahr 2014 auf nun rund 10% (Grafik 6). Die Indexaufnahme ist zweifellos vorteilhaft, da sie Mittelzuflüsse und, was ebenso wichtig ist, das Verständnis der Anleger fördert.

Grafik 6: Anteil afrikanischer Anleihen im breiten “Blended Index” (%)

Quelle - JP Morgan, Mai 2019

Um die Gelegenheiten zu nutzen, die sich über das gesamte Spektrum bieten, von den etablierteren Schwellenländern und bewährten Unternehmen bis zu den Frontier-Ländern mit jüngeren Unternehmen, sollte ein globaler, uneingeschränkter Anlageansatz in Betracht gezogen werden. Mit einem erfahrenen Kreditresearch, das insbesondere seit vielen Jahren die Schwellenländer analysiert, und einem wirksamen Risikokontrollsystem ist die Fisch Bond EM Corporates Opportunistic Strategie bestrebt, diese Chancen voll auszuschöpfen.

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