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FischView

1. Quartal 2020


von


Beat Thoma,
Chief Investment Officer

T +41 44 284 24 03

FischView Kommentar

Beat Thoma, Chief Investment Officer, erklärt die FischView-Modellergebnisse und seine Ansichten zu den Finanzmärkten.

Hauptaussagen

  • Die globale Konjunktur dreht nach einem Durchhänger wieder deutlich nach oben. Stabilisierung insbesondere auch in Europa und China.
  • Sowohl fundamentale als auch monetäre Indikatoren verbessern sich.
  • Inflationsentwicklung weiterhin noch kein Problem für die Notenbanken.
  • Aktien- und Kreditmarkttrends bleiben positiv – Investorenstimmung aber im euphorischen Bereich.
  • Zinsabwärtstrend schwächt sich klar ab – neutrale Einschätzung.
  • Bewertungen der Aktien- und Kreditmärkte fair bis teuer – Staatsanleihen sind teuer.
  • Aktienmärkte: Die Werte für die Aktienmärkte haben sich gegenüber dem Vormonat leicht erhöht und
    verbleiben damit klar im positiven Bereich, insbesondere auch für China und verschiedene andere
    Emerging Markets. Gründe für die Verbesserung waren eine sich beschleunigende globale
    Geldmengendynamik sowie wieder höhere Werte verschiedener Konjunkturindikatoren. Hier kam es nach einer temporären Schwäche in den vergangenen Monaten zu einer deutlichen Stabilisierung. Die Inflation bleibt tief und stellt damit keine Gefahr für die sehr lockere Geldpolitik der Zentralbanken dar. Damit besteht weiterhin eine für die Finanzmärkte günstige Kombination aus positiven monetären und fundamentalen Faktoren, zusätzlich unterstützt durch eine Entspannung im Handelskrieg. Kurzfristige Stimmungsindikatoren signalisieren allerdings ein sehr hohes Risiko einer temporären Korrektur.
  • Kreditmärkte: Auch die Kreditmärkte werden durch das derzeitige monetäre und fundamentale Umfeld
    gestützt. Allerdings ist im aktuellen Kursniveau bereits vieles eingepreist. Es besteht zwar weiterhin eine
    positive Renditeerwartung dank des Zinsertrags, wobei sich die reinen Kursbewegungen des Marktes in
    einer neutralen Bandbreite halten dürften.
  • Zinsen: Die deutliche Beschleunigung der Geldmengendynamik, zusammen mit besseren
    Konjunkturzahlen, dürfte mittelfristig zu einer von den Notenbanken gewünschten Reflationierung des
    Finanzsystems führen. Der seit einiger Zeit robuste Goldpreis bestätigt diese Entwicklung bereits jetzt.
    Obwohl der Zinstrend derzeit in Europa und Japan noch nach unten gerichtet ist (und USA neutral), kann
    es hier jederzeit zu einer Wende nach oben kommen, deshalb positionieren wir uns hier neutral.
  • Währungen: Das Momentum des US-Dollar hat sich etwas abgeschwächt. Einerseits profitieren Euro und
    Yuan von der Beruhigung im Handelsstreit. Andererseits pumpt die US-Zentralbank monatlich bis zu USD
    60 Milliarden in den Geldmarkt, um Liquiditätsengpässe zu verhindern. Damit besteht insgesamt ein
    negatives Umfeld für den USD.
  • Wandelanleihen: Die Performancetreiber für Wandelanleihen sind alle jeweils neutral oder positiv.

Im Fokus

Kurs der US-Zentralbank lässt aufhorchen

Die US-Notenbank hat an ihrer letzten Sitzung weitreichende Aussagen gemacht, die von vielen Investoren und Marktteilnehmern möglicherweise in ihrer Bedeutung unterschätzt werden. Beachtenswert war beispielsweise die klare Ansage, dass während des gesamten nächsten Jahres eine Zinserhöhung unwahrscheinlich sei. Und dies obwohl der Arbeitsmarkt fast schon im roten Bereich läuft und sich gleichzeitig der private Konsum auf Rekordniveau äusserst robust entwickelt.

Eine weitere sehr erstaunliche Ankündigung war die exklusive Verknüpfung von Zinserhöhungen mit einem „signifikanten und persistenten Anstieg der Inflation“. Zusammengefasst hat sich die Fed damit ihren künftigen Handlungsspielraum selbst stark eingeschränkt: Die Zinsen können nur in Abhängigkeit der Inflation erhöht werden und zwar frühestens Ende 2020. Eine sich beschleunigende Konjunktur hätte dagegen bis auf weiteres keinen Einfluss auf die Geldpolitik. Ausserdem muss ein Überschiessen der Inflation toleriert werden, damit überhaupt von „signifikanter“ Inflation gesprochen werden kann.

Insgesamt beinhaltet diese Kommunikation der Fed ein gewisses Konfliktpotenzial. Die Inflation entwickelt sich zwar nur sehr moderat, was wohl der Hauptgrund für den aktuellen Geldpolitikpfad ist. Allerdings belegen ein steigender Goldpreis sowie der Anstieg des Geldmultiplikators (Geldmenge M2 im Verhältnis zum Zentralbankgeld), dass sich seit einiger Zeit inflationäres Störpotenzial im Bankensystem aufbaut. Die derzeit monatlich rund USD 60 Milliarden zur Unterstützung des Repo-Marktes verkomplizieren die Lage hier zusätzlich. Die Marktteilnehmer gehen nun davon aus, dass die US Notenbank auch bei leicht anziehenden Inflationssignalen nicht restriktiver werden wird. Dies könnte zu einer gefährlichen und schwierig einzuschätzenden Veränderung der Erwartungshaltung der Märkte bezüglich der langfristigen Zinsen führen.

Chart:
Die Inflationserwartungen bleiben niedrig, doch erste Warnsignale sollten genau beobachtet werden

Die marktbasierten Inflationserwartungen, gemessen am 5-Jahres-Inflationsswap auf Sicht der folgenden 5 Jahre, sind weiterhin niedrig (siehe Chart). Erste Anzeichen für eine Trendwende sind jedoch bereits sichtbar. Ein Niveau über 2.6% wäre ein Warnsignal.

FischView Einzelmodelle

Makroanalyse – Modellergebnisse

USA Europa Japan Asien ex-Japan LatAm CEEMA Legende
Aktien
sehr positiv
Staatsanleihen
positiv
Credit Inv. Grade
neutral
Credit High Yield
negativ
Wandelanleihen
sehr negativ
Rohstoffe Energie: Edelmetalle: Indu. Met:
  • Konjunktur: Die Werte des Makromodells sind aufgrund eines Anstiegs verschiedener monetärer und fundamentaler Indikatoren für die Aktien- und Kreditmärkte positiv und höher als im Vormonat. Europa und die USA sind besonders stark.
  • Zinsen: Der Zinstrend bleibt in allen Regionen noch abwärtsgerichtet. Allerdings liegen die Scorewerte nahe am neutralen Bereich. Eine Trendwende nach oben ist jederzeit möglich.

Trends– Modellergebnisse

USA Europa Japan Asien ex-Japan LatAm CEEMA Legende
Aktien
sehr positiv
Staatsanleihen
positiv
Credit Inv. Grade
neutral
Credit High Yield
negativ
Wandelanleihen
sehr negativ
Rohstoffe Energie: Edelmetalle: Indu. Met:
  • Aktien: Die Trends bleiben klar positiv und sind global homogen.
  • Staatsanleihen und Kredit:  Hier bleiben die Trendsignale noch positiv. Die Trendstärke für Staatsanleihen schwächt sich aber schnell und deutlich ab.
  • Edelmetalle haben einen moderat positiven Trend – Energie und Industriemetalle sind neutral.

Bewertungen – Modellergebnisse

USA Europa Japan Asien ex-Japan LatAm CEEMA Legende
Aktien
sehr positiv
Staatsanleihen
positiv
Credit Inv. Grade
neutral
Credit High Yield
negativ
CB implizite Volatilität
sehr negativ
Rohstoffe Energie: Edelmetalle: Indu. Met:
  • Aktien: Die Aktienmärkte sind gemessen am Zinsmarkt (Fed-Modell) in den USA aufgrund höherer Kurs-Gewinn-Verhältnisse teuer bewertet. Europa, Japan und Asien sind neutral bewertet.
  • Zinsen: Aufgrund einer flachen Zinskurvenstruktur bleiben die Staatsanleihenmärkte weltweit im teuren Bereich.
  • Kreditmärkte: Die Kreditmärkte sind mehrheitlich fair oder noch leicht günstig (Emerging Markets) bewertet. Nach starken Kursgewinnen in letzter Zeit wird die Luft aber dünner.

Hinweise zu den Tabellen:

Hinweise zu den Tabellen: Änderungen zum Vormonat werden durch ↓ oder ↑ angezeigt. Z.B. bedeutet “O ↓”, dass das Feld im Vormonat mit “+” oder „++“ belegt war. Die genaue Methodologie, d.h. wie die Modellergebnisse berechnet werden und wie die verschiedenen Einzelelemente zur Gesamtsicht beitragen, wird hier erklärt. Bei den Staatsanleihen berücksichtigen wir die wichtigsten Anleihen jeder Region, z.B. Deutsche Bundesanleihen in Europa, sowie eine repräsentative Gruppe von Ländern jeweils in Lateinamerika, Asien ex-Japan und CEEMEA (Zentral- und Osteuropa, Naher Osten und Afrika).

Beat Thoma,
Chief Investment Officer

T +41 44 284 24 03

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